Es hätte eigentlich etwas mehr als nur ein Punkt sein sollen, den der Hockey-Club Heidelberg von seiner Münchenreise mitbrachte. Dass beim souveränen Tabellenführer ASV München nicht mehr drin war als die 0:4-Niederlage, war vorauszusehen. Dagegen entsprach das gestrige 2:2 bei Wacker München nicht ganz den Erwartungen.
Gegen den ASV hielt der HCH am Samstag zunächst gut mit. Aber einige individuelle Fehler bescherten dem ASV im zweiten Viertel die komfortable 3:0-Führung. In der zweiten Hälfte kam der HCH zwar besser ins Spiel, musste aber den vierten Gegentreffer hinnehmen. Der Schlussansturm brachte nichts Zählbares mehr ein.
Gegen Wacker München war man gestern über weite Strecken deutlich überlegen. Dennoch gerieten die Heidelberger kurz vor der Halbzeit 0:2 in Rückstand. Die zweite Hälfte gehörte dann klar dem HCH. Philipp Hilbig machte in der 40. Minute nach Nils Bergers kontrolliertem Zuspiel den Anschlusstreffer und in der 52. Minute tankte sich Jan Liebau durch, spielte nach elegantem Doppelpass mit Jakob Herberg den Ball zu Jonas Lorenz, der den Ball zum Ausgleich ins Wackertor lenkte.
Die HCH-Damen bleiben nach dem 3:0-Sieg beim VfB Stuttgart auf Aufstiegskurs. Am Samstag bewältigten sie die unangenehme Bewährungsprobe mit Bravour. Gegen die tiefstehenden Schwäbinnen blieb man geduldig. Christina Mackel organisierte unter Assistenz von Leonie Metzke und Pia Hübner die HCH-Abwehr unüberwindlich. In der Offensive hatten die Heidelbergerinnen nur ein Problem: die VfB-Torfrau Jana Burczyk, die für den VfB Schlimmeres verhinderte.
In der 10. Minute war sie aber gegen Rebekka Dannenfeldts Ecken-Nachschuss war sie machtlos. Es dauerte bis zur 26. Minute, bis der HCH die nächste Lücke fand: Die quirlige Livia Jain spielte einen präzisen Pass zu Jessica Hagmann, die zum 2:0 verwandelte. In der zweiten Hälfte machte der HCH weiter viel Druck, wobei viele gute Ideen von Talea Hyweege ausgingen. Die endgültige Entscheidung brachte eine sehenswerte Kombination, an der Leonie Andratschke und Florentine Kraut mit schnellen Ballkontakten die Vorarbeit leisteten; Jessica Hagmann vollendete zum 3:0. HCH-Trainer Steffen Reichert war zufrieden: „Alle Spielerinnen haben die taktischen Vorgaben erfüllt. Heute haben wir mit einer geschlossenen Teamleistung überzeugt.“