Das gute Hockey, das über viele Stunden am Wochenende beim Michi-Peter-Gedächtnis-Turnier im Sportzentrum Süd und in der Pestalozzi-Halle zu sehen war, macht Appetit auf die bald beginnende Hallensaison. Von den beiden HCH-Teams überzeugten diesmal vor allem die Herren, die sich von Spiel zu Spiel steigerten und am Ende Platz drei belegten. Bei den HCH-Damen wurde von den Trainern noch recht viel ausprobiert: Die Spielergebnisse blieben so recht mager, aber umso mehr Erkenntnisse wurden gewonnen. Turniersieger wurden bei den Damen Rotweiß München, bei den Herren der Bonner THV.
Das Trainergespann der HCH-Damen Sebastian Ratajczak und Patrick Schaus nutzte das Turnier intensiv, um aus ihrem großen Kader das Team zu formen, das die Saison bestreiten soll. In jedem Spiel wurde die personelle Besetzung stark verändert. So war es kein Wunder, dass nur gegen Wacker München ein Erfolg gelang (2:1) und die anderen Spiele alle verloren gingen. Vor allem in der Offensive gibt es noch einiges zu tun. Da fehlt es noch an Effektivität und Kaltschnäuzigkeit; zu häufig wurde in guter Position die gegnerische Torfrau einfach angeschossen. Auch die Cleverness, Strafecken zu provozieren, muss noch besser werden. Neun Tore in sechs Spielen sind einfach zu wenig. Diese gingen auf das Konto von Anna Witt (3), Lisa Gutfleisch (2), Talea Hyweege (2), Cleo Hacker und Leonie Metzke. Die Defensive stand dagegen schon recht gut, zumal Torfrau Amelie Epp sicheren Rückhalt bot und hielt, was zu halten war. In den kommenden Vorbereitungsturnieren wollen die beiden Trainer noch die Lücken schließen und sehen durchaus optimistisch in die neue Saison
Herrentrainer Steffen Reichert zeigte sich zufrieden mit den Leistungen seines Teams. In der Gruppenphase spielte der HCH 2:2 gegen den TSV Mannheim, verlor 1:4 gegen den Bonner THV, siegte gegen Wacker München 5:3 und das Spiel gegen den Kreuznacher THC wurde mit 3:0 gewertet. An der Torausbeute waren Hendrik Asgarzadeh (2), Richard Henk (2), Rodney Müller, Jakob Herberg, Elias Elsässer und Julius Donat beteiligt. Damit war das Halbfinale erreicht, in dem der HCH auf den HTC Würzburg traf. In dieser spannenden Partie sah man kaum Unterschiede zwischen beiden Teams, weil der HCH nahezu auf dem Niveau des Zweit-Bundesligisten mithielt. Chancen hatte man gleichviele, aber Würzburg hatte das Schlussglück auf seiner Seite, während der HCH mindestens drei 100%ige Gelegenheiten ausließ. Lange stand es 1:1 und nach dem 1:2 hatte der HCH mehrfach die Chance zum Ausgleich. Aber Würzburg traf etwas glücklich zum 1:3. Erst kurz vor Schluss gelang Florian Liebhart mit seinem zweiten Tor der Anschlusstreffer zum 2:3. Der Schlussansturm des HCH wurde von den Franken erfolgreich abgewehrt.
Das Turnier zeigte aber, dass im Vergleich zum Vorjahr ein neuer HCH in die Saison eintreten wird, der mit seinem variablen Spiel sicherlich den letztjährigen Abstieg wettmachen wird. Anzumerken ist noch, dass mit Philipp Hilbig, Janik Loos, Felix Schües und Leonhard Teichmann wichtige Spieler fehlten. Da wird es wohl einen gesunden Konkurrenzkampf um die Plätze im Team geben.
Das Endspiel der Herren zwischen dem Bonner THV und dem HTC Würzburg war spannend und gespickt mit technischen Leckerbissen. Dass es am Ende „nur“ 1:1 stand, lag vor allem der herausragenden Qualität der Torhüter. So wurde das Spiel im Penaltyschießen entschieden und da war das Bonner Team das glücklichere: Die Rheinländer trafen dreimal, die Franken nur zweimal. Knapp verlief auch das Damenfinale, in dem sich Freiburg und Rotweiß München gegenüberstanden. Hatten die Freiburgerinnen in der Gruppenphase noch 5:3 gewonnen, zogen sie diesmal den Kürzeren und verloren 1:2. Dritter wurde der TSV Mannheim. (OK)