Heidelberg. (OK) Es hat nicht sollen sein: Auch gegen den Tabellenzweiten TSV Mannheim II spielte der Hockey-Club Heidelberg auf fast gleichem Niveau, aber zum ersehnten Punktgewinn reichte es für Steffen Reicherts Schützlinge nicht. Der hochengagierte Trainer analysierte nach einem sehenswerten Spiel: „Wieder haben wir gut gespielt. Aber die Standards haben uns das Genick gebrochen.“ Sein TSV-Kollege Marco Mertz bescheinigte dem HCH ebenfalls eine ansprechende Leistung: „Wir wollten und konnten nichts herschenken; noch hoffen wir, Rotweiß München abfangen zu können. Aber es wäre ein echter Verlust für die Liga, wenn der HCH absteigen müsste. Man spürt, dass da etwas zusammenwächst.“
Lange Zeit sah es durchaus gut aus für den HCH. Die schnelle Führung des TSV durch Ecke (2. Minute) glich Julian Gutensohn nach Vorarbeit von Leonhard Teichmann aus (6.). Ein abgefälschter Eckenschuss führte in der 26. Minute zum erneuten Rückstand.
Dann folgte aber die beste Viertelstunde des HCH: Andreas Lassmann vollendete ein Freischlagzuspiel von Sebastian Ratajczak (31.) zum Ausgleich. Letzterer traf fünf Minuten später mit Ecke zur 3:2-Führung (36.). Der TSV profitierte aber weiterhin von seinen Strafecken und hatte mit Jacques Danneberg einen überragenden Schützen. Der verwandelte in der 40. Minute die dritte in Serie zum 3:3.
Im letzten Viertel machte dann die ambitionierte Mannheimer Bundesligareserve heftig Druck. Jacques Danneberg sorgte mit einem Eckenschuss in den Winkel für das 3:4 (48.). Gleich darauf hatte der HCH die Chance zum Ausgleich; aber Andreas Lassmann verfehlte eine Flanke von Niklas Krull denkbar knapp. Für die endgültige Entscheidung sorgte – wer schon? – Mannheims Eckenspezialist: Jacques Danneberg traf zum fünften Mal ins HCH-Tor zum 3:5 Endstand. Nur einmal bei insgesamt sechs Ecken gelang dem HCH erfolgreich die Abwehr. Zweimal landete der Ball nach scheinbar erfolgreicher Torwartparade mit abgefälschtem Nachschuss im Tor.
Erfolgreich waren dagegen die HCH-Damen, die die Bundesligareserve des Mannheimer HC erstaunlich gut im Griff hatten. Die Spielstärke der Heidelbergerinnen wird am besten durch die Tatsache dokumentiert, dass HCH-Torhüterin Stella Bonnmann nur einmal einen Ball abwehren musste und der war ausgesprochen harmlos. So ist es auch gut erklärlich, dass HCH-Trainer Sebastian Ratajczak sein Team zwar lobte, aber mit der Chancenverwertung nicht zufrieden war. Über weite Strecken des Spiels glänzte der HCH mit sehenswertem Angriffsspiel, gegnerische Vorstöße wurden bereits im Mittelfeld erfolgreich gestört, nur im Abschluss wäre deutlich mehr möglich gewesen. Die wieder höchst aktive Lisa Gutfleisch brachte den HCH nach Zuspiel der jungen Cecilia Wingerath in Führung (10.) und gleich nach der Halbzeit war Alexandra Lederer zur Stelle, als sie reaktionsschnell einen Pfostenabpraller zum 2:0 einschoss. Vorbereitet hatte die Szene Lisa Gutfleisch.