Heidelberg. (OK) Es hat nicht sollen sein: Nach der gestrigen 4:5-Heimniederlage gegen den SV Böblingen und dem gleichzeitigen 8:2-Sieg des SSV Ulm in Freiburg gibt es für den Hockey-Club Heidelberg keine Rettungsmöglichkeit mehr. Während Freiburg zuletzt den HCH mit vollem Einsatz niederrang, schien gestern der Widerstandswille der Breisgauer gegen die Ulmer sehr überschaubar. Mit etwas Glück wäre gestern für den HCH mehr möglich gewesen, allerdings muss man einräumen, dass Böblingen in der Summe besser war. Die Schwaben hatten vor allem in der ersten Halbzeit das Spiel fest in der Hand. Sie hatten deutlich mehr Ballbesitz als der HCH und entwickelten mit viel Bewegung ein druckvolles Powerplay. Dem HCH unterliefen, wenn man mal nach vorne kam, zu viele Fehler. Erst in der 22. Minute gelang der erste Schuss aufs Böblinger Tor; bis dahin hatte der herausragende HCH-Torhüter Jonas Castor schon zwei Dutzend Glanzparaden zeigen müssen, um einen höheren Rückstand als ein 0:3 zur Halbzeit zu verhindern.
Ein völlig verwandelter HCH kam zurück aus der Kabine. So hätte man das Männerteam des Traditionsclubs gerne schon in den vergangenen Spielen gesehen: Innerhalb von zehn Minuten stand es 3:3. Zunächst bediente der überzeugende Till Rostalski Niklas Krull bestens; der machte mit einem trockenen Schlenzer das 1:3. Julius Donat schaffte nach Zuspiel von Nils Berger bald darauf den Anschlusstreffer und Leonhard Teichmann glich in der 40. Minute aus. Böblingen konterte drei Minuten später zur erneuten Führung. Zehn Minuten vor dem Ende glich der HCH durch Ecke noch einmal aus. Niklas Krull verwandelte die einzige HCH-Ecke zum 4:4.
Um den Sieg doch noch zu erreichen, nahm HCH-Trainer Julius Knab nun seinen Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers heraus. Aber ein Konter Böblingens machte zwei Minuten vor Schluss alle Hoffnung zunichte. So muss man die nächste Saison in der Verbandsliga verbringen und alle Bemühungen unternehmen, um wenigstens in der 2. Regionalliga den Klassenerhalt zu sichern, wenn es im Frühjahr im Feld weitergeht.
Die HCH-Damen brachten aus Freiburg einen 3:2-Erfolg nach Hause. Nach Treffern von Marlene Stein und Lisa Gutfleisch führte der HCH kurz nach der Pause mit 2:0, musste aber dann durch einen Siebenmeter und eine Ecke den Ausgleich hinnehmen. Nun nahm HCH-Trainer Ratajczak seine Torfrau heraus und tatsächlich gelang in Überzahl der Siegtreffer: Johanna Bimmermann spielte in der vorletzten Spielminute aus der Abwehr einen klugen Pass zu Talea Hyweege, deren Musterflanke Lisa Gutfleisch perfekt verwertete.